Feuerwerk und Umwelt

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Das Thema Feuerwerk, Umweltschutz und Tierschutz wurde schon oft diskutiert.

Hier finden Sie einige Stellungnahmen von Herstellern und der VPI zu diesem Thema.

 

 

 

Der Umwelt zuliebe...

Das gestiegene Umweltbewusstsein in der Gesellschaft hat auch vor der pyrotechnischen Industrie nicht Halt gemacht. So werden die pyrotechnischen Artikel weitgehend aus wiederverwendeter Pappe bzw. Papier hergestellt.

Der einst hohe Kunststoffanteil wurde bei den von NICO Europe geführten Artikeln auf ein Minimum reduziert. Die einst eingefärbten Raketenleitstäbe zum Beispiel wurden durch unbehandeltes Naturholz ersetzt.

Feuerwerk verbrennt nicht spurlos, sondern hinterlässt Verpackungs- und Konstruktionsmaterial als Rückstände. Die Ursprungschemikalien und das Konstruktionsmaterial werden auch unter den Gesichtspunkten der Umweltverträglichkeit ausgesucht. Die Verwendung von Chemikalien, die toxische Rückstände hinterlassen, wurden schon in den 50er und 60er Jahren stark eingeschränkt.

Eine von der Fraunhofer-Gesellschaft für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführte Ökobilanz des Silvesterfeuerwerks ergab, dass signifikante Störungen der aquatischen und terrestrischen Biotope nicht zu befürchten sind. In diese Untersuchungen wurden auch die Luftmessnetze der Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen mit Daten aus Reinluftgebieten (Eifel, Sauerland) und Großstädten (Essen, Dortmund) eingebunden. Das Ergebnis dieser Studie wurde im Jahrbuch des Umweltbundesamtes (UBA) vorgestellt. Danach findet zwar durch das Silvesterfeuerwerk in städtischen Gebieten eine kurzzeitige Erhöhung der Schwebstaubkonzentration statt, ohne aber einen Grenz- oder Regelwert zu überschreiten.

Beim VPI besteht ein Datenpool für immissionsrelevante Daten von Feuerwerk. Sowohl die life-cycle der einzelnen Feuerwerkskörper und der Verbleib ihrer Reste in der Umwelt als auch Messungen der Landesämter für Immissionsschutz – besonders zur Abbrennzeit zu Silvester – zeigen, dass umweltbeeinträchtigende Emissionen nicht oder nur in marginalen Mengen entstehen.

 

Lesen Sie dazu bitte auch die VPI Botschaften mit detaillierten Informationen zu den relevanten Themen.

 

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie über den Verband der pyrotechnischen Industrie.

 

 

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Feuerwerk und Feinstaub

In den Medien und von diversen Umweltverbänden wird Feuerwerk gerne als Feinstaubschleuder dargestellt. In einer einzigen Nacht sollen 4.200 bis 5.000 Tonnen Feinstaub produziert werden. Dass diese Zahlen lediglich auf Schätzungen beruhen und bisher nie tatsächlich gemessen wurden, wird verschwiegen. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) hat Mitte 2019 eine Studie zur Untersuchung der Feinstaub-Emissionen durch Feuerwerk in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieser Studie wurden die Feinstaubemissionen der gängigsten Feuerwerkkörper (Raketen, Batterien, Böller, Fontänen, Vulkane usw.) unter realen Bedingungen gemessen. Das Messergebnis zeigt, dass die tatsächlichen Feinstaub-Emissionen signifikant geringer sind, als bisher behauptet. Das Ergebnis wird aktuell dem Umweltbundesamt präsentiert. 

Feinstaub, der durch Feuerwerk entsteht, hat außerdem eine ganz besondere physikalische Eigenschaft: Er ist stark wasseranziehend. Das führt dazu, dass sich die Feinstäube nach Entstehung sehr schnell mit der Luftfeuchtigkeit binden. Die Emissionen verschwinden durch diesen Effekt relativ schnell wieder aus der Luft – Hygroskopie nennt der Physiker diesen Effekt. Neben den physikalischen Eigenschaften unterscheidet sich der Pyro-Feinstaub noch in einer weiteren Eigenschaft von Feinstäuben aus z. B. dem Straßenverkehr (Abgase, Bremsstäube, Reifenabriebe): er besteht aus löslichen Salzen. Anders als beispielsweise bei den wasserabweisenden Feinstäuben aus dem Straßenverkehr, kann der menschliche Körper die Pyro-Emissionen dadurch sehr schnell wieder aus der Lunge entfernen.
Ganz klar, durch die Verbrennung der pyrotechnischen Sätze entsteht bei der Verwendung von Feuerwerk Feinstaub. Unbestritten entstehen Spitzenwerte in der Silvesternacht, die zu hohen Stundenwerten führen. Jedoch gibt es einen ganz wichtigen Unterschied: Durch die wasserlösliche Eigenschaft sinken diese hohen Stundenkonzentrationen sehr schnell wieder auf einen Normalwert zurück und in den allermeisten Städten werden die zulässigen Tagesgrenzwerte nicht ansatzweise überschritten. Die Emission durch Feuerwerk beschränkt sich außerdem lediglich auf ein paar Stunden im Jahr, wohingegen die Feinstaubbelastung durch beispielsweise Heizungen oder den Straßenverkehr viele Wochen oder gar Monate konstant bleibt.

 

Der Einfluss von Feuerwerk auf das Klima

Laut Umweltbundesamt (UBA), entstehen in Deutschland schätzungsweise knapp 800 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Einer Erhebung des VPI zufolge, entsteht durch Feuerwerk eine klimarelevante CO2-Emission von 804 Tonnen pro Jahr. Man muss daher schon ganz schön viele Nullen ignorieren, um Feuerwerk als Klimasünder zu beschuldigen: 0,000001. So gering ist der Anteil an Kohlendioxid (CO2), der durch die Verwendung von Silvesterfeuerwerk entsteht, im Verhältnis zum gesamtdeutschen CO2-Ausstoß. Selbst wenn täglich Silvester gefeiert würde, läge der Anteil durch Feuerwerk weit unter 0,05 Prozent!

Doch wie kommen wir zu dieser Aussage? Vereinfacht gesagt bestehen Feuerwerkskörper aus zwei Komponenten: dem pyrotechnischen Satz, der bei der Verwendung verbrennt und dem Rest (z. B. dem Batteriekörper). Einzig und allein der pyrotechnische Satz erzeugt beim Abbrand eine gewisse Menge CO2 als Nebenprodukt. Der größte Anteil – etwa zwei Drittel – des entstehenden Kohlendioxids sind jedoch gar nicht klimarelevant, da die verbrennenden Kohlenstoffverbindungen aus erneuerbaren Quellen stammen (wie z. B. Holzkohle). Durch die Verbrennung von einer Tonne pyrotechnischem Satz (Nettoexplosivstoffmasse (NEM)) entstehen 156 Kilogramm an klimarelevantem CO2. Die genannten Zahlen resultieren aus einer Erhebung des VPI, bei der die Mitglieder alle kohlenstoffhaltigen Verbindungen im Feuerwerk aufgeschlüsselt haben und sind entsprechend repräsentativ. Was unglaublich ist: Um mit Feuerwerk die gleiche Menge an klimarelevantem CO2 auszustoßen, wie mit dem Verbrauch von nur EINEM Liter Benzin, können 750 große Raketen mit je 20 Gramm NEM gezündet werden.

 

Der geringe Kunststoffanteil im Feuerwerk

Bereits heute bestehen rund 90 Prozent der Feuerwerkskörper aus Altpapier oder Holz. Über 50 Prozent der Silvester-Umsätze werden mit Batterie- und Verbundartikeln generiert, welche vollständig aus Altpapier bestehen. Lediglich ein geringer Anteil, wie beispielsweise die Spitzkappen und Schutzhülsen bei Raketen oder die Standfüße bei Fontänen bestehen gegenwärtig noch aus Kunststoff. Bauteile dieser Art setzen wir zudem nur dann ein, sofern es sicherheits-, produktions- oder zulassungsbedingt nicht anders darstellbar ist. Die Sicherheit der Produkte ist dabei nicht nur unser höchster Anspruch, sondern gesetzlich auch streng geregelt. Jede Änderung an Feuerwerkskörpern und deren Verpackung erfordert daher intensive Langzeittests und strenge Zulassungsverfahren.

 

Feuerwerk und Müll

Spätestens zum Neujahrstag ist ein weiterer Kritikpunkt am Silvesterfeuerwerk in aller Munde: der Müll. Sei es in Form von abgebrannten Batterien, zerfetzten Böllern oder Raketenstäben samt Schutzhülse und Spitzkappe. Um die Kritik zu untermauern, werden regelmäßig mehrstellige Tonnagen an produziertem Müll genannt. Dies jedoch ohne Vergleichszahlen zu nennen bzw. Vergleiche zu anderen Großveranstaltungen (z. B. Fußballspiele, Karnevalsumzüge, Jahrmärkte usw.) zu ziehen, die ebenfalls kurzfristig hohe Müllmengen verursachen. Zudem liegt es in der Natur der Sache, dass man abgebrannte Feuerwerkskörper noch einige Stunden auskühlen lässt, bevor man sie in der Mülltonne entsorgt. Daher ist es logisch, dass am Neujahrsmorgen noch etliche Mengen Feuerwerksmüll am Straßenrand zu finden sind.

Dass einige Verbraucher ihren eigenen Silvestermüll auf der Straße liegen lassen, gefällt uns als Hersteller natürlich ebenfalls nicht und wir appellieren daher an jeden Verwender, den selbst verursachten Müll entsprechend zu entsorgen.

 

Lautstärke von Feuerwerk und Tierschutz

Die maximal zulässige Lautstärke von Endverbraucherfeuerwerk (Kategorie F1 und F2) ist europaweit streng geregelt:

- Feuerwerk der Kategorie F1 darf eine Maximal-Lautstärke von 120 dB (a. Imp.) in einer Entfernung von 1 Meter nicht überschreiten.
- Feuerwerk der Kategorie F2 darf eine Maximal-Lautstärke von 120 dB (a. Imp.) in einer Entfernung von 8 Metern nicht überschreiten
 
Die Einhaltung dieser Werte wird sowohl bei der Zulassung unserer Produkte als auch bei unserer eigenen, laufenden Qualitätskontrolle strengstens überprüft.
 
 

Gegenseitige Rücksichtnahme

Wir wünschen uns, dass Feuerwerk mit seinen bunten und imposanten Effekten möglichst viele Menschen begeistern kann. Aber natürlich gibt es auch Menschen, die den farbenprächtigen Pyro-Einlagen nicht viel abgewinnen können und einfach keinen Gefallen am Feuerwerk finden – seien es beispielsweise Tierhalter oder geräuschempfindliche Personen. Gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme hilft allen, Spaß an Silvester und am Feuerwerk zu haben. Daher appellieren wir an jeden Verwender von Feuerwerk: Achten Sie vor dem Anzünden auf Ihre Umgebung – insbesondere auf Menschen und Tiere